Verliffen

Eine herrliche Geschichte über einen unvergesslichen Ausflug des Biijizichtervereins Briens, aufgeschrieben und zur Verfügung gestellt von Ulrich Stähli-Fardel.

Bild: Heinz Linder, genannt Fridli Heinz, Porträt von EDUARD SCHILD

Ds Kassenbiechli vom Biijizichterverein Briens ischt afe rrächt volls gsiin. D Migglider hein drumm an erren Heuptversammlig bschlossen, si chennten eis midenand uuszien. Si hein Hansen, den Briefträäger, eischtimmig beuuftreid, bis zur näächschte Versammlig e Voorschlag z machen. Är ischt ja schliessli derfir prädeschtinierta gsiin. Als Briefträäger hed är ir Schwiizer-Geografii Bscheid ggwisst wie egghein andra. Hans hed nen due voorgschlagen, si chennten uf Bäärn zum Bärengraben, was d Versammlig ohni en Gägeschtimm hed aggnun. D Biijeller siin der Meinig gsiin, das siigi den emel en braavi Reis. Etz bruuchis nummen no eina, waa dän Uusflug organisieri und o no gad Reisefiehrer siigi. Äs hed si niemme wwelle struden umm das Ämtli. Menga hätti gaar nid ggwisst, wie mma e selis angattiged. Hans hed de Wwink verschtanden und gseid, är ubernämi das.

Linder Heinz, olde äbe Fridli Heinz, wie mma imm gseid hed, ischt schoo siit Jahren es triwws Migglid vom Verein gsiin. A siimm schwarze Mmantel, dem groosse Filzhued und mid siirre Tubakpfiiffen hed ma inn schoo vo wwiitem bchennd. Furt ischt är den nid eppa fliissig. Und eerscht rächt nid esoo wiit, bis uf Bäärn abbhi. Ir Umgäbig von Briens, zmitts im Näbel, hättis imm gwiss niid z Tue ggän, den Heiwwäg z finden. Aber elleinig in erren groosse Stadt – daa wään är allwäg chuumm z Greis chon. Heinz hed Hanse Bscheid gmacht, är chemi den o mid nen. Etz siigis miiseel eis Ziit, das är zum Bärengraben gääiji gan achten, ob die Bären eppa gliich uusgseije wwie die, waas z Briens schnätzen.

An enem Sundig siis due biziite zwäg. Zeerscht bis uf Inderlachen, fir dert i Zug Richtig Bäärn umzschtiigen. Heinz hed uufppassed wie en Häftlimacher, das är geng hert hinder Hanse lleuft. Bin e selem Schibel Liit, hed är teicht, chennte mma si den no ring verlieren.

Z Bäärn ischt di ganz Reisegsellschaft, Hans vooruus, gägen Bärengraben. Heinz ischt Hansen afen nimma geng an Absetze gchläbt. Äs hed äben o mengs z gscheuwwe ggän. Di scheennen Hiiser, wunderbar Montri und Hiiffen eleganti Liit im Sundiggwand. Heinz hed si meh wan eis verggaffed. Hans hed gwiss druf ggachted, das siis Grippli meh old minder zämenbliibt. Pletzli hed due Heinz aber voor luuter sueggelllen, schläbellen und gglaffarsen gliich gfähld. Är ischt wie vom Äärdbode verschwundna gsiin. Hansen ischt niid anders fir bbliben, wan uf em gliiche Wwäg, waas sii chon, umhi zrugg, fir Heinzen ga z suechen. Meh all hundert Meeter hed är eppren attaan, Heinzen beschriben und gfräägt, obs ne zuefällig gsehn heigen. Eina naa em andren hed ds Heut gschittled. Heinz ischt verschwundna bbliben.

Bis due äben niewwer Hansen doch eppis hed z prichte gghäben: "Es elters Mandli in enem lengen, schwarze Mmantel und enem Filzhued hed mi etz gad gfräägt, ob i ächt den Briefträäger Stählli niena gsehn heigi. Waan i due zuen imm gseid han, i bchenni egghein e sela Briefträäger, hed das Mandli numme siiner wässrigen Eigleni firhaddrickt und ischt, ohni es Woort z sägen, daa virhi umm das Huusegg verschwunden." Dert hed Hans due Heinzen o umhi gfunden. Är ischt voor ener Ladetir uf em Stägli ggropped. Allwäg heds imm no säälten esoo ggwoled wie denn. Waan är nämmli Hansen hed gsehn, ischt är uufgschossen, wien es furtggliffes Hundli uf ne zue träbelled und hed gmeind: "Was däwwäg am Hag bin i etz no miiner Läbtag nie gsiin."

Am Aaben, uf der Heifahrt, ischt Heinz meh stilla gsiin. Är hed ds Erläbta miesse verdeuwwen. Eis hed imm aber no lang nid in Grind wellen: Das ma z Bäärn abbhi nid emmaal den Briefträäger Stählli bchennd, zun därre Ziit im Brienser Doorf näb em Pfaarer, dem Tokter und dem Landieger, fir nummen es par uufzzellen, doch en bekannti Perseenlichkeit.

Bild: Liegenschaft im Gässli (Feldstrasse 48) am Anfang des 20. Jahrhunderts nach einem Gemälde von EDUARD SCHILD. Heinz Linder wohnte im hinteren Teil.

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Aus dem Leben von Werner Zysset

Es ist ein Nachmittag im März 2024, als Heidi Blatter und Zora Herren (Bericht) bei Mina und Werner Zysset-Leppin an den Küchentisch eingeladen werden. Werner ist vorbereitet auf unseren Besuch, auf dem Tisch liegen zwei Ordner mit Fotos und Dokumenten und auf einem Blatt hat er alle Kleinschreiner, die es 1951 in Brienz gab, aufgeschrieben. Wir zählen 29 Namen!

Drei Videos: Besondere Erinnerungen, erzählt von Werner Zysset (Jg. 1935)

Die Videos sind aufgezeichnet worden am 27. März 2024.  Werner Zysset ist im November 1935 geboren. Heidi Blatter und Zora Herren, vom Team Brienzer Dorfgeschichte, besuchten ihn und staunten, was Werner zu erzählen weiss. Viel Freude beim Schauen!

Das Video "Grossvater" dauert 8 Minuten, die beiden anderen knapp 2 Minuten.  

Alte Filmrollen gesucht

Sie haben Filmrollen mit Filmen von Brienz. Wir möchten das Archiv der Brienzer Dorfgeschichte bereichern mit alten Filmen und diese auch auf der Internetseite für die Brienzerinnen und Brienzer zugänglich machen. Sehen Sie sich im Video unten unseren Aufruf an:

Video: Anekdoten zum Schwandergässli

Kurt Wellenreiter (Jg. 1933) erzählt vom Schwandergässli. Das Video wurde aufgezeichnet am 31. Januar 2024.

Video: Von der Not in Brienz

Kurt Wellenreiter (Jg. 1933) erzählt von der Not in Brienz. Das Video wurde aufgezeichnet am 31. Januar 2024.

Video: Zur AHV-Einführung 1948

Kurt Wellenreiter (Jg. 1933) erinnert sich an die AHV-Einführung 1948, als er noch ein Junge war. Das Video wurde aufgezeichnet am 31. Januar 2024.

Video: Fluebärgler Seegeschichten

Kurt Wellenreiter (Jg. 1933) erzählt vom Leben auf und um den See herum. Das Video wurde aufgezeichnet am 31. Januar 2024.

Eröffnung Autobahn Brienz - Interlaken Ost

Ein Bericht von DRS aktuell vom 18. Mai 1988 zur Eröffnung des Autobahnabschnitts zwischen Brienz und Interlaken Ost. Mit einem Interview mit der Verkehrsdirektorin Dora Andres bei der Brunngasse.